Operation Olimpia - Stückbeschrieb

Reynard, der verrückte Wissenschaftler, will seiner Tochter ewiges Leben schenken – aus gutem Grund, wie sich herausstelt. Um für erste Versuche zu Freiwilligen zu gelangen, verspricht er allen Testpersonen die Unsterblichkeit. Von der räuberischen Wissenschaftler-Bande sollen den Menschen Hirne abgesaugt und mitsamt Seele auf Puppen übertragen werden - Bewegungen werden getrackt und Persönlichkeiten gespeichert.
Beflügelnde Wunschvorstellungen und absonderliches Grauen mischen sich zu einem rasanten, unheimlichen und dennoch oder gerade deshalb humorvollen Zirkusspiel: Im neuen Stück des Jugendzirkus Tortellini verfolgen fiese Assistenten verwirrte Mathematiker und stellen sich treue Gläubige gegen rebellische Junge. Im Labor fliegen Diabolos und rollen Rhönräder während zu treibenden Bässen und melancholischen Melodien Fluchtversuche übers Vertikalseil unternommen werden.

Die 14 Spielerinnen und Spieler zeigen die Welt als Labor des Wissenschaftlers Reynard. Wahnhaft versucht dieser mit seiner Bande ewiges Leben zu kreieren. Bald jedoch wird im kleinen Labor revolutioniert und Reynard wächst das Vorhaben über den Kopf. Zu spät realisiert er die verheerenden Auswirkungen seines Plans.

Mit Operation Olimpia wird auf zirzensische Weise der Wettstreit zwischen unheimlich fortschrittsgläubigen Wissenschaftlern und deren Gegenspielern erzählt. Scheinen die Grenzen zwischen Gut und Böse anfänglich noch klar, so verwischen sich diese zunehmend. Während sich das Böse verselbständigt und kaum mehr kontrollieren lässt, drohen den Protagonisten Tod, Wahnsinn oder ewige Debilität.

Mit unserem neuen Stück erzählen wir einerseits augenzwinkernd eine spannende Geschichte über Zukunftsängste und Werte in der digitalen Gegenwart. Anderseits zeigen wir ein abwechslungsreiches artistisches Spektakel. Begleitet ist das Ganze von Live-Musik: Während die Violine gespenstisch kreischt, kracht die dumpfe Pauke.

In Operation Olimpia ist das Zirkusorchester mitten auf der Bühne präsent (musikalische Leitung: Philipp Fankhauser). Wiederum sind alle Tortellinis gleichermassen an Artistik, Theater und Musik beteiligt. Das Stück wurde von den Artistinnen und Artisten selber entwickelt. Unter der Anleitung des Regisseurs (Maël Stocker) wurde über Improvisationen der Plot der Geschichte entworfen. Schaufensterpuppen an Absaugschläuchen und ein fantastisches Labor (Bühne: Rochus Lussi) bringen eine unheimliche Atmosphäre in den Theater Pavillon und die Kostüme zwischen Moderne und alter Räuberbande (Requisiten und Kostüme: Delia Leuenberger) pointieren das temporeiche Zirkusstück.

Für die Produktion Operation Olimpia ist seit Sommer 2014 geprobt worden. Die unheimliche und rasante Zirkusgeschichte war vom 07. August bis zum 19. September 2015 in Luzern zu sehen. Für Kinder ab 7 Jahren.

Zirkusleitung: Rea Felber, Annina Kuhn, Balz Muheim
Regie, Drehbuch und Idee: Maël Stocker
Musikalische Leitung, Komposition und Arrangement: Philipp Fankhauser
Kostüme und Requisiten: Delia Leuenberger
Bühne: Rochus Lussi und Delia Leuenberger

Spiel: Annina Kuhn, Balz Muheim, Anne Thoma, Frieda Gysin, Indira Schurtenberger, Johanna Brendle, Kilian Schlunegger, Malic Kuhn, Micha Amstad, Rea Lötscher, Solvej Canova, Silja Bühler, Leander Lussi, Lena Ruegge.